Demo anlässlich 5 Jahre ‘march of hope’

Am 05.09.2020 fand in Kassel die Demonstration „We’ll come united- 5 years march of hope“ statt. Rund 200 Demonstrant*innen zogen vom Hauptbahnhof in die Innenstadt, um gegen Rassismus und die restriktive Migrationspolitik der Bundesregierung zu demonstrieren.

Quelle: Pressestelle

Die Veranstaltung war Teil der deutschlandweiten, dezentralen Aktionstage gegen Rassismus, zu welchen die Initiative „We’ll come united“ aufgerufen hatte. Anlässlich des march of hope gab es am Wochenende Aktionen und Demonstrationen unter anderem in den Städten Berlin, Kiel, Hamburg, Frankfurt, Wien und Bern.

Der march of hope bezeichnet eine Aktion von mehreren tausend Geflüchteten, welche 2015 in Budapest einen Protestmarsch Richtung deutsch-österreichische Grenze begannen. Damals ermächtigten sich die Geflüchteten ihrer eigenen Mobilität, nachdem sie eine Woche lang zum Ausharren am Bahnhof Keleti gezwungen waren und bewegten so ihre Aufnahme durch die deutsche und österreichische Regierung. Der march of hope steht damit für die Hoffnung auf eine menschenwürdige Migrationspolitik und ein offenes Europa.

Quelle: Pressestelle

Die Demonstration in Kassel sollte an diese Hoffnung erinnern. Gleichzeitig wurde in Redebeiträgen die bisherige Enttäuschung über die seit 2015 immer restriktivere Migrationspolitik der Bundesregierung und der Europäischen Union thematisiert.

Zur Zeit gibt es Berichte über illegalen Pushbacks an der kroatischen Grenze, das heißt gewaltsame Zurückführungen, ohne das Recht auf die Antragsstellung eines Asylantrags zu gewähren. Weiter zeigt das permanente Verweigern der Aufnahme von aus Seenot geretteten Geflüchteten, wie zuletzt im Falle des Bootes “Louise Michel“, wie die europäische Grenzpolitik Menschenleben in Kauf nimmt. Die dringend benötigte Evakuierung der Transitlager auf den griechischen Inseln bleibt bislang trotz der globalen Covid-19 Pandemie aus.

Neben der Migrationspolitik thematisierten die Redebeiträgen der Demonstration unterschiedliche Ausprägungen von Rassismus, wie Racial Profiling, institutionelle Benachteiligungen bei der Wohnungssuche und auf dem Arbeitsmarkt, und der Verharmlosung von rassistischen Terrorakten wie beispielsweise der Anschlag Hanau im Februar 2020.

Demo "United Against Racism" anlässlich 5 Jahre "March of Hope" 08.09.2020