Warnstreik im Klinikum

500 Mitarbeiter*innen des Klinikum Kassel legten am Mittwoch und Donnerstag ihre Arbeit. Sie streiken für 4,8% mehr Lohn, bessere Ausbildungsbedingungen und Angleichung der unteren Lohngruppen.

Im Zuge der Tarifverhandungen zwischen ver.di und den Vorständen des öffentlichen Dienstes wurde auch in Kassel diese Woche zum Warnstreik aufgerufen. Die Arbeiter*innen des Klinikums demonstrierten während der zwei Tage mit hunderten Menschen im Nordstadtpark und auf dem Kasseler Königsplatz. Mit dem Motto “Applaus war Gestern” zeigten die Streikenden, dass für sie nicht die Inszenierung einer deutschen Corona-Gemeinschaft entscheidend ist. Statt dessen streiten sie für ihr alltägliches Leben: für materielle Zugeständnisse und bessere Arbeitsbedingungen.

“Wir werden so solange weiter streiken bis unsere Forderungen durchgesetzt sind!”

Dass die Forderungen der Arbeiter*innen erkämpft werden müssen, zeigt das nach Streikende vorgelegte Angebot der Gegenseite. Die in ihm vorgesehene geringfügige und stufenweise Lohnsteigerung wurde von ver.di als “dreist” zurückgewiesen. Ob die Streikbereitschaft von den Verhandlungsführern des Gewerkschaftsapparats tatsächlich beibehalten wird, wird sich bei den kommenden Tarifgesprächen am 22. und 23. Oktober zeigen.

Der gegenwärtige Arbeitskampf stiftet allerdings Hoffnung auf eine Gewerkschaftslinke, die sich in der Corona-Krise nicht damit begnügt den gesellschaftlichen Burgfrieden zu wahren, sondern die weiter versucht aktiv in die gesellschaftlichen Widersprüche einzugreifen.

Warnstreik im Klinikum