Die Gruppe „Freundinnen von Wald, Menschen und einer Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung“ haben den Grünen Kassel am Nachmittag des 05.01.2021 mit einer Aktion einen Brief zugestellt, dessen Anlass die Rodung im Dannenröder Forst ist. Die Räumung der Waldbesetzerinnen ist seit Ende Dezember abgeschlossen und die Trasse bereits vollständig gerodet.
Begleitend zum Einwurf des Briefes haben die Kasseler Aktivist*innen vor dem Parteibüro Baumstämme abgeladen, Sägespäne verstreut und kurz mit Schildern und Transparent protestiert. In dem Brief wirft die Aktionsgruppe den Kasseler Grünen vor, mitverantwortlich für die Zerstörung des Waldes zum Weiterbau der A49 zu sein. Anstatt den Wald zu schützen, wie man es von den Grünen erwartet hätte, hätten diese mit massiver Polizeigewalt den zivilgesellschaftlichen Protest räumen lassen.
„Während ihr von Tarek al-Wazir bis in die Ortsgruppe nur noch mit dem Rechtsstaat argumentiert und behauptet, euch wären die Hände gebunden, haben die Aktivist*innen im Dannenröder Forst längst erkannt, dass wirklicher Wandel eben nicht mit den Regeln des bestehenden Systems zu machen ist“, so die Aktionsgruppe in ihrem Brief. Sie erwähnte des weiteren den bevorstehenden Bau der A44 bei Kaufungen und kündigte ihren Protest an.
Zum Abschluss der Aktion kam es zu einem kurzen Gespräch zwischen den Aktivist*innen und zwei Mitgliedern der Grünen, die die Aktion beobachtet hatten. Ein Mitglied der Grünen argumentierte, dass die Autobahn eine Entscheidung auf Bundesebene gewesen sei, an der die Ortsgruppe der Grünen wenig ändern könne. Dem widersprach ein Aktivist der Aktionsgruppe. Die Behauptung, dass den Grünen die Hände gebunden seien, sei nicht haltbar und es hätte durchaus Möglichkeiten gegeben, die Rodung zu verhindern.