Am vergangenen Montag, den 19. Juli wurde in Bad Arolsen eine 32-jährige Frau von ihrem Ehemann mit mehreren Messerstichen getötet. In Kassel wurde der ermordeten Frau bei einer Mahnwache gedacht und die Tat als Femizid eingeordnet.
Bei der Mahnwache der “Initiative gegen Femizide” am 23. Juli kamen etwa 20 Menschen zusammen um der mehrfachen Mutter zu gedenken, die am 19. Juli mutmaßlich von ihrem Lebensgefährten getötet wurde. In der Polizeimeldung sowie in der darauf aufbauenden Berichterstattung wurde die Tat dabei bisher in erster Linie als ein “Familiendrama” verhandelt.
Auf der Mahnwache dagegen wurde die Tat explizit als Femizid benannt. Die Ermordung von Frauen durch Männer sei kein rein privates und zufälliges Ereignis, sondern habe ihre Grundlage auch in Besitzansprüchen und männlicher Dominanz. Dieser gesellschaftliche Hintergrund des Femizids müsse auch bei individuellen Taten thematisiert und politisch angegangen werden, so die Organisator*innen der Mahnwache.
“Femizide und häusliche, sexualisierte, sexistische Gewalt sind eben kein ‘Familiendrama’, kein privates, psychologisches oder ‘Ehren- und Eifersuchtsproblem’, sondern der Versuch, Macht und Kontrolle über Frauen auszuüben. Es ist notwendig die Femizide als Morde an Frauen sichtbar zu machen – das ist unsere Aufgabe.”
Initiative gegen Femizide Kassel