Wie in zahlreichen anderen deutschen Städte auch, wurde am Abend des 02. Februar 2022 in Kassel gegen die Luftangriffe der türkischen Armee auf verschiedene Orten in Kurdistans protestiert.
Diese Angriffe ereigneten sich in der Nacht vom 01. auf den 02. Februar und trafen das Geflüchtetenlager Mexmûr, die ezidische Şengal-Region in Südkurdistan (Nordirak) sowie die Kleinstadt Dêrik in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien. In Kassel protestierten kapp 180 Menschen gegen die Angriffe – zunächst in Form einer Kundgebung auf dem Königsplatz. Anschließend zog die Demo durch die Innenstadt über die Kölnische Straße, Kurt-Schwander -Straße und Kurt-Schumacher-Straße.
In den Redebeiträgen wurden die Angriffe als Vergeltungsschlag des türkischen Staates für die erfolgreiche Niederschlagung eines versuchten Aufstands des IS (sogenannter Islamischer Staat) durch die Demokratischen Kräfte Syriens QSD (engl. Syrian Democratic Forces, SDF) eingeordnet.
Im Zuge dieses Aufstandsversuch letzte Woche, der durch einen Ausbruch von IS- Terroristen aus einem Gefängnis in Hesekê begann, seien Verbindungen des IS zum türkischen Staat deutlich geworden. Dies zeige sich etwa durch die Bombardierung von SDF-Konvois durch die Türkei während des Gefängnisausbruchs, so die Redebeiträge. Die Bedrohung für die demokratische Selbstverwaltung der Kurd*innen durch die Allianz des türkischen Staates mit islamistischen Milizen bleibt so weiterhin akut.