14:00 - 18:00
Universität Kassel, Kassel
Herzliche Einladung zum letzten Vortrag der Ringvorlesung “Feminisms in dialogue”!
Vortrag: 14.00 Uhr Georg-Forster-Str. 4 – Raum 3004
Weitere Informationen zum Termin:
„Spiegelblicke“ und „Farbe bekennen“ als afro-deutsche Interventionen in feministische Dialoge
Vortrag von Denise Bergold-Caldwell (Mitherausgeberin “Spiegelblicke”) und
Eleonore Wiedenroth-Coulibaly (Autorin in “Farbe bekennen” and Mitherausgeberin von “Spiegelblicke”)
Während die Veröffentlichung von “Farbe bekennen” (1986) klar innerhalb eines (jungen) Schwarzen Frauenkreises konzipiert wurde und in dessen Zentrum Fragen des Schwarz-Seins und des Weiblich-Seins in Deutschland stehen, behandelt der ebenfalls von Schwarzen Frauen herausgegebene Sammelband “Spiegelblicke” (erschienen 2015/2016) Fragen des geschlechtsspezifischen Rassismus und thematisiert Schwarzen Feminismus, Queerness und Transperspektiven ohne diese in den jeweiligen Kapiteln zum alleinigen Fokus zu machen. “Farbe bekennen“ ist aus einem klaren feministischen Anspruch heraus entstanden und konzentriert sich darauf, was es bedeutet, als Schwarze (und Frau) in Deutschland aufzuwachsen. Das Buch “Spiegelblicke” setzt diese Tradition fort und berücksichtigt Überschneidungen in erlebten Diskriminierungen, indem es Schwarzen in Deutschland eine Plattform bietet, um vor allem in Form von Einzelbiografien über Queerness, Elternschaft, Jugend/Alter, Anderssein, ihren rechtlichen Status als Geflüchtete, Polizeigewalt und den gesellschaftlichen Status der (Nicht-)Zugehörigkeit zu sprechen.Die letzten 30 Jahre der Schwarzen Bewegung(en) in Deutschland sind nicht vorstellbar, ohne die kontinuierliche führende Rolle von Schwarzen Frauen anzuerkennen, die sich selbst (wenn man sie fragt) als alles definieren, was von cis-Frau, womanist, feministisch bis hin zu queer reicht. Allen gemeinsam ist, dass sie darum kämpfen, Schwarze, postkoloniale und rassismussensible Perspektiven zu vermitteln. Im Vortrag werden wir über die feministischen Hintergründe beider Bücher sprechen; der Kampf um unsere Perspektiven und die Dialoge, die jede der Publikationen aufzubauen oder zu verfolgen versucht. In einem zweiten Schritt möchten wir diskutieren, was wir und die Teilnehmer*innen in beiden Büchern als “feministisch” empfinden. Schließlich stellen wir durch diese Texte Fragen der akademischen und aktivistischen Arbeit. Wir wollen einen Rahmen für Fragen und Antworten schaffen und uns der Frage annähern, wie und warum diese Bücher Beiträge eines vielfältigen feministischen Dialogs sind.