„Antisemiten! Ein Vorwurf als Herrschaftsinstrument deutscher und israelischer Außen- und Innenpolitik“

09.07.2024
18:00 - 20:30

Arnold-Bode-Strasse 10, Raum 1309, Hopla

Link do wydarzenia

Ein Vortrag von Moshe Zuckermann, emeritierter Professor für Geschichte und Philosophie, Universität Tel Aviv.

wtorek, 9. lipiec, 18h (s.t.)

Raum: Arnold-Bode-Strasse 10, Raum 1309, Hopla (vorbehaltlich Raumänderung)

organizator: Polityka rozwojowa i studia postkolonialne

Der Vorwurf des Antisemitismus wiegt schwer, insbesondere in Deutschland. Hier mündeten die jahrhundertelange Verfolgung, Ausgrenzung und Ermordung jüdischer Gemeinschaften in Europa in der systematischen Vernichtung von sechs Millionen Juden im Nationalsozialismus.

Als Reaktion auf diese jahrhundertelange Verfolgung und Ausgrenzung entstand im 19. Jahrhundert die zionistische Bewegung. Sie verfolgte das Ziel eines jüdischen Staates – im Jahr 1948 realisiert in der Gründung Israels.

Innerhalb des Judentums war der Zionismus stets umstritten – sowohl theologisch als auch politisch.

Weil der Zionismus als Reaktion auf den europäischen Antisemitismus zu verstehen ist, verknüpft sich der Vorwurf des Antisemitismus heute immer auch mit Diskussionen um die israelische Politik. Ob und wann Antisemitismus und Antizionismus gleichgesetzt werden können, ist jedoch, auch in innerjüdischen Diskussionen, kontrovers.

Zu den Kritiker:innen dieser Gleichsetzung zählt der Historiker und Soziologe Moshe Zuckermann.

Ihm zufolge führt die Gleichsetzung von Antizionismus und Antisemitismus nicht nur zu einer Banalisierung realer Judenfeindschaft. Der Vorwurf des Antisemitismus dient gleichsam als innen- und außenpolitisches Herrschaftsinstrument, u.a. in Deutschland und in Israel. Dies wird Moshe Zuckermann in einem Vortrag mit anschließender Diskussion erläutern. Moshe Zuckermann wird per Zoom aus Tel Aviv dazugeschaltet sein.