19:00 - 20:30
Synagoge Ritterstraße 3 34587 Felsberg
Der internationale Blick auf Syrien scheint verschleiert von den alltäglichen Kriegsmeldungen der letzten Jahre. Zu viele Interessen spielen in diesem Konflikt mittlerweile eine Rolle. Seit dem die Türkei Anfang Oktober völkerrechtswidrig in die, mehrheitlich von KurdInnen bewohnten, Gebiete Nordsyriens einmarschiert ist, hat sich die humanitäre Situation in der gesamten Region noch einmal dramatisch verschlechtert. Kurz darauf erreichte der Krieg auch die deutschen Schlagzeilen.
Wenig mediale Beachtung finden die, seit sieben Jahren andauernden, Bemühungen um den Aufbau einer basisdemokratischen, ökologischen und geschlechtergerechten Demokratie im Norden und Osten Syriens. Ein Kern dieses demokratischen Aufbruchs ist die Anerkennung des Rechts auf Selbstrepräsentation aller Bevölkerungsgruppen – von Assyrern, Kurdinnen, Araber, Ezidinnen und vielen mehr. Der türkische Einmarsch droht dieses Projekt zu zerstören.
In der Veranstaltung möchten wir die Hintergründe und den Charakter dieses bedrohten demokratischen Aufbruchs in „Rojava“ – so der kurdische Name der Region – beleuchten. Wir gehen der Frage nach, wie die Menschen vor Ort mit der Gegenwart des Krieges umgehen, diskutieren vor welcher politischen Zukunft das nordöstliche Syrien nun steht und was das alles mit uns in Deutschland zu tun hat.
ReferentInnen: Can Bali ist Mitglied des kurdischen Vereins Kassel. Anne Hoffmann hat die Region im vergangenen Jahr für 5 Monate besucht.
Wstęp wolny!